Dienstag, 31. Mai 2022 Langenhagen

„Der Anfang war sehr schwer“


Hospizverein Langenhagen feiert 30-jähriges Bestehen und will neue Kurse zur Sterbebegleitung anbieten


Von Stephan Hartung
Fotos: Stephan Hartung

Langenhagen. Es ist kein Jubiläum im klassischen Sinn, aber doch eine runde Sache: Der Hospizverein Langenhagen besteht seit 30 Jahren. Diesen Geburtstag hat der Verein im Kulturzelt im Stadtzentrum mit vielen Gästen gefeiert. Motto der zweitägigen Veranstaltung: „Gemeinsam in die neue Zeit“. Dazu gehörten eine Zusammenkunft bei Essen und Getränken, eine Ausstellung mit Bildern des Künstlers Inselmaler Anselm, ein Vortrag der Soziologin und früheren Universitätsprofessorin Annelie Keil und ein Konzert des Blasorchesters der Stadt Langenhagen.



Thema Hospiz war noch tabu




Blumen für eine Pionierin: Brigitte Naethe
half mit, 1992 den Hospizdienst als Vorgänger des heutigen Vereins zu gründen.
„Ich freue mich, wie sich der Verein entwickelt hat. Dass es so gut laufen würde, hätte ich damals nicht gedacht“, sagte Brigitte Naethe. Damals, das war im Jahr 1992. Naethe gehörte zu den sieben Gründungsmitgliedern des Ambulanten Hospizdienstes in Langenhagen, Vorgänger des heutigen Vereins. So etwas war damals völliges Neuland. Naethes Plan, ein stationäres Hospizhaus zu gründen, scheiterte am Geld. Also mussten Menschen angesprochen und Geld gesammelt werden, um zumindest einen ambulanten Dienst gründen zu können. „Der Anfang war sehr schwer“, sagte Naethe und erinnerte daran, „dass wir mit regelmäßigen Ständen am CCL die Leute informiert haben“. Über sterbende Menschen sprach man nicht gern – ein Tabuthema Anfang der Neunzigerjahre.

30 Jahre später ist der Hospizverein gut aufgestellt. Er zählt 30 Ehrenamtliche, 25 davon arbeiten aktiv in der Sterbebegleitung. Die Corona-Zeit habe sich aber bemerkbar gemacht, sagt Ingrid Kettner, die stellvertretende Vorsitzende. „Wir konnten keine Kurse anbieten.“ Um Menschen in deren letzter Lebensphase zu begleiten, gehen die Sterbebegleiter in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in die private Umgebung.



Neue Kurse im Herbst


Im Herbst sollen nun neue Kurse mit bis zu zehn Personen starten. Wer daran teilnehmen möchte, kann sich unter Telefon (0511) 9 40 21 22 melden. Diese Nummer können auch Interessierte nutzen, die sich auf die vakante Stelle eines Koordinators oder einer Koordinatorin bewerben möchten. Bislang verfügt der Verein mit Gabi Hinrichs über eine Koordinatorin. „Wir haben aber gute Erfahrungen damit gemacht, diese Stelle doppelt zu besetzen“, sagt Kettner. Doch der Markt werde immer enger.





Wollen die Koordinatorenstelle neu besetzen: Michael Stadler und Ingrid Kettner bilden die Vorstandsspitze des Vereins.

Michael Stadler agiert seit rund eineinhalb Jahren als Nachfolger von Frank Sporleder als Vorsitzender des Hospizvereins, der seinen Sitz an der Walsroder Straße 65 hat. In den Jahren zuvor war der Verein etwas weiter nördlich an der Walsroder Straße gegenüber der Commerzbank ansässig. „Die Räumlichkeiten waren aber irgendwann zu klein“, sagt Kettner. Weitere Informationen zu dem Verein, der seine Sterbebegleitung kostenlos anbietet und auch Trauerbegleitung für Angehörige im Programm hat, gibt es unter www.hospiz-langenhagen.de.




Hospizverein Langenhagen e. V. - Walsroder Straße 65 - 30851 Langenhagen - 0511 9402122